Aus Sicht von Helikopter-Eltern lebten Kinder früher sehr gefährlich, ohne Autositz und ohne Spielzeugnorm. Wir haben Beweisfotos.
Heute wäre das undenkbar: Wer in den 1950ern, 1960ern oder 1970ern Kind war, der kam noch ohne Autokindersitz und ohne Spielzeugnorm aus. Und das Wort „Helikopter-Eltern“ hatte man auch noch nicht erfinden müssen. Alles war irgendwie unvorsichtiger.
Wir kletterten noch auf Bäume, heizten ohne Helm mit dem Fahrrad über Buckelpisten, liefen zu Fuß zur Schule und kamen erst im Dunkeln vom Spielen heim. Und alles ohne Handy. Wer erinnert sich?
Autofahren ohne Kindersitz
Im Auto gab es keine Kindersitze, Airbags, ABS oder andere Sicherheitsvorrichtungen. Den Sicherheitsgurt legte Papa auch nicht immer an. Und manchmal durften wir ein bisschen mitlenken. (Quelle: imago/Gerd Leber)
Reiniger und Medikamente ohne Kindersicherung
Medizinflaschen, Steckdosen und Schubladen waren noch nicht kindersicher. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit dem Bleichmittel. (Quelle: United Archives)
Fahrradfahren ohne Helm
Unsere Fahrräder, Roller und Rollschuhe fuhren wir ohne Helme, Ellenbogen- und Knieschützer. (Quelle: Oicture Alliance/AKG Images)
Trinken ohne Angst vor Bakterien
Wenn wir Durst hatten, tranken wir direkt aus dem Gartenschlauch oder zu fünft aus derselben Limoflasche, und es ist niemand an den Keimen gestorben. (Quelle: United Archives)
Seifenkisten ohne TÜV
Mit unseren Seifenkisten, die wir zusammen mit Papa gebaut hatten, fuhren wir lange vor Schumi und Sebastian Vettel wilde Rennen. Klar, dass es auch mal Unfälle gab. (Quelle: United Archives)
Klettern ohne Netz und Gummimatte
Den Mut zum Risiko konnten wir fast ungehindert ausleben. Wir hingen kopfüber vom Klettergerüst, sind von Bäumen und Mauern gefallen, haben uns Knochen gebrochen und Zähne ausgeschlagen – keiner fragte nach der Aufsichtspflicht und niemand wurde verklagt. (Quelle: Picture Allance/Mary Evans)
Kuscheltiere ohne Spielzeugnorm
Unsere Spielsachen waren nicht TÜV-geprüft, wir sind nicht an den Knopfaugen unserer Plüschtiere erstickt und haben vom Staub in ihrem Fell keine Allergien bekommen. Ob unser Plastikspielzeug schädliche Weichmacher oder giftige Farben enthielt, hat keiner untersucht. (Quelle: United Archives)
Abenteuer ohne Aufsicht
Wir haben den ganzen Nachmittag draußen gespielt, uns schmutzig gemacht, geschnitten und aufgeschürft. Wir haben ohne Verabredung einfach bei Freunden geklingelt, kamen erst heim, wenn es dunkel wurde – und keiner wusste, wo wir steckten, denn Handys gab es nicht. (Quelle: United Archives)
Zank und Prügel ohne Mobbing
Wir haben uns gestritten, gerauft und geprügelt, haben gelernt, darüber hinwegzukommen und uns irgendwann wieder vertragen. Hätte uns jemand von Cyber-Mobbing erzählt, hätten wir das für Science-Fiction gehalten. (Quelle: Picture Alliance/Mary Evans)
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Spielen ohne elektronische Medien
Wenn es regnete, spielten wir „Mensch ärgere dich nicht“, Mühle oder Dame. Wir hatten weder Playstation, Nintendo und X-Box, noch Smartphone und Tablet-PC. Und im Fernsehen gab’s nur drei Programme. (Quelle: Werner Otto)